FN passt Preisgleitklauseln im Tarif Niederrhein an die geänderte Erzeugungsstruktur an

Berechnungsgrundlage ändert sich zum 15. März: Für Kund*innen erfolgt die Umstellung preisneutral – Zum 01. April sinkt der Fernwärmearbeitspreis.

Die Fernwärmeversorgung Niederrhein (FN) berechnet die Fernwärmepreise im Tarif Niederrhein (Dinslaken, Hünxe, Moers und Voerde ohne Friedrichsfeld) zukünftig nach aktualisierten Preisänderungsklauseln. Die Umstellung erfolgt preisneutral zum 15. März.

Die Anpassung wurde erforderlich, da sich der Wärmemix entlang der Fernwärmeschiene Niederrhein verändert hat: Die Dekarbonisierung schreitet voran. Kohle ist passe, das DHE hat seinen Betrieb aufgenommen und zur Absicherung der Wärmeversorgung sind weitere neue Anlagen entstanden. Diese Investitionen in eine klimaschonende Zukunft führen zu einer geänderten Kostenstruktur, die in der neuen Preisgleitklausel abgebildet wird. Die Wärmewende bedeutet damit aber keine höheren Kosten für die Verbraucher*innen. Die Umstellung auf die neue Berechnungsgrundlage erfolgt für die Kundinnen und Kunden der FN preisneutral.

Was ist eine Preisgleitklausel?

Doch was ist überhaupt eine Preisgleitklausel? Fernwärmepreise setzen sich aus dem Arbeits-, dem Grund- und dem Verrechnungspreis zusammen. Sowohl die Grund- und Verrechnungspreise als auch der Arbeitspreis werden anhand von Preisänderungs- oder Preisgleitklauseln angepasst. Die Vorgaben hierzu sind in der AVBFernwärmeverordnung festgelegt.

Während sich im Grundpreis die Veränderung im Wesentlichen aus Veränderungen bei den Investitions- und Lohnkosten ergibt, bildet die Preisgleitklausel für den Arbeitspreis die Kostenentwicklung bei der Erzeugung und Bereitstellung der Fernwärme ab. Außerdem sind die Verhältnisse auf dem Wärmemarkt über das sogenannte Marktelement angemessen zu berücksichtigen.

Die neue Preisgleitklausel gewichtet das Marktelement, das die allgemeine Entwicklung auf dem Wärmemarkt widerspiegelt, künftig gleichwertig mit dem Kostenelement. Dies entspricht damit bereits jetzt den Forderungen von Verbraucherschutzorganisationen und den Bestrebungen des Verordnungsgebers bei der bevorstehenden Anpassung der Verordnung.

Veänderungen beim Kostenelement

Verändert hat sich in der neuen Preisgleitklausel auch die Zusammensetzung des Kostenelements. Die FN bezieht die Wärme an der Fernwärmeschiene Niederrhein aus dem DHE, aus industrieller Abwärme, Biomasseheizkraftwerken, aus mit Erdgas und Biomethan betriebenen Blockheizkraftwerken sowie Anlagen zur Abdeckung von Spitzenlasten und Redundanzen. Die Wärmelieferung aus dem STEAG-Kraftwerk in DU-Walsum ist Vergangenheit, das mit Altholz betriebene DHE, liefert seit Anfang des Jahres Wärme im Volllastbetrieb. Da FN einen Großteil nicht selbst erzeugt, sondern von Dritten bezieht, spielen für die Zusammensetzung des Kostenelements in der Preisgleitklausel auch die Veränderungen bei den Bezugskonditionen eine Rolle. Dementsprechend entfällt der Kohleindex und es wird der Holzindex erhöht. Der Erdgasindex ist neu, über ihn werden zukünftig auch die Veränderungen bei den CO2-Kosten abgebildet. Auf ein separates Element für die CO2-Kosten kann mit der Inbetriebnahme des DHE verzichtet werden.

Da im Kostenelement die Indizes im prozentualen Verhältnis zueinanderstehen, ändern sich entsprechend auch die Faktoren für die Lohnkosten, den Investitionsgüterindex, den Heizölpreis, den Index Strom, Gas Fernwärme sowie für den Fixkostenanteil.

Wichtig für die Kund*innen ist dabei vor allem eines: Die FN nimmt die Änderungen in den Preisgleitklauseln preisneutral vor. Zudem verzichtet sie künftig darauf, die Kosten für die Gasumlagen in Rechnung zu stellen. Der Arbeitspreis für Gasumlagen entfällt. Wenn turnusgemäß zum 1. April die neuen Preisblätter veröffentlicht werden, wird sich der Trend sinkender Fernwärmepreise fortsetzen.

Die neuen Preisgleitklauseln für den Grund- und Arbeitspreis im Tarif Niederrhein und eine Erklärung der Indizes des statistischen Bundesamtes sind auf der Homepage der FN unter fernwaerme-niederrhein.de/versorgungsgebiete abrufbar.

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